Donnerstag, Januar 23, 2014

mea maxima culpa

Du schuldest mir Zeit
Du schuldest mir Zeit, die wir zusammen verbracht haben
Du schuldest mir Zeit, in der ich anderes verpasst hab
Du schuldest mir Zeit, in der ich auf dich gewartet hab
Du schuldest mir Zeit, die wir verlacht haben
Du schuldest mir Zeit, die wir mit Anschrein’ verbracht haben
Du schuldest mir Zeit, die ich verheult hab
Du schuldest mir Zeit, in der ich nix erlebt hab
Du schuldest mir Zeit, die ich nicht sinnvoll genutzt hab
Du schuldest mir Zeit, in der ich mich schön gemacht hab
FÜR DICH

Du schuldest mir die Zeit, in der wir uns geliebt haben.


- zoe

Samstag, Juni 16, 2012

Louvre

"Der Junge scheint ein Versprechen, dass nicht gehalten werden kann. Egal, ob man ihm die Kunst zu Füßen legt, die Welt oder das eigene Herz."

Sonntag, Mai 20, 2012

und kreisten die sterne rückwärts

versenk dich in träume
sonst wirft dich ein schlagwort um
(sie wurzeln in bäumen
und wind ist wind)
vertrau deinem mut
wenn die meere auflodern
(und lebe der liebe
und kreisten die sterne rückwärts)
ehre das vergangene
aber freu dich der zukunft
(und vergiss den tod
beim hochzeitsfest)
was kümmert dich eine welt
voller schurken und helden
(denn gott liebt die mädchen
das morgen und die erde)


e.e. cummings

Mittwoch, April 04, 2012

'n kaffee schwarz, bitte!

du photographierst mich
du verwirrst mich
du bist,
was du nicht zu sein scheinst
ich verfall in bewusste lethargie
war das der sinn deiner philosophie

- bin ausgelaugt und abgebrannt,
wie stundenlang gerannt -

deine worte und taten,
die nicht zu verstehen waren
mir die welt zu verstehen gedacht
doch mir so antithetisch entgegen gebracht

- bin ausgelaugt und abgebrannt,
wie stundenlang gerannt -

die zigaretten, die wir rauchten
und den wein, den wir tranken
als wir um worte rankten,
um luft ringten,
das haltlose schreien der stille
das schweigen der gespräche

- bin ausgelaugt und abgebrannt
wie studenlang gerannt -

ich will nicht mehr verarbeiten,
ich will vergessen,
deshalb geh ich jetzt und
lass mich von deinen worten retten

zoe

Freitag, Februar 24, 2012

was nach bier und zigaretten schmeckt

"Ein kurzer Blick
2,3 Worte
ein erster Eindruck,
der sich verankert
entscheidend für die Sympathie
Sympathie-das mit jemandem leiden
Flüchtigkeit entscheidet über das Verweilen"


zoe

Montag, Februar 13, 2012

tschick

J.

Du sagtest komm los, die Welt ist ein Floß
und wir sind längst groß
und wollten schnell noch viel größer sein,
frei und für uns allein.


Und wohin mit dem Mut?
Hinein in die Träume, sie wachsen so gut..
Groß und lebendig, stehn sie beständig
und wir kommen nicht voran.

Max Prosa

Freitag, Januar 27, 2012

Freitag

"Es braut sich etwas zusammen: Da ist dieses
unruhige Kribbeln unter meiner Haut, als würde
das Blut sprudeln. Die Dinge ändern sich. Die
Jahreszeiten, die Umstände, die Beziehung."

Dienstag, Januar 24, 2012

Was wurde dir angetan?

Was weiß ich von Deinen Schmerzen?
Ich hab Angst vor Dir
Das Flehen in den Augen eines kleinen Jungen
Der Stolz eines jungen Mann's
Der Ausdruck von Lebensfreude
Leere und der Klang des undurchschaubaren Seins

zoe

Jemand tritt in Dein Leben
und Deine eine Hälfte sagt 'Du bist noch nicht bereit'
doch der andere Teil weiß genau, dass du diese Seele
nie wieder loslassen darfst.


diese stimme selber schon ist mein ganzes sein

Liebe vergeht

Ich hab dir alles gegeben,
Als dir jeder nichts gab


Nun spielt für dich nichts mehr
Eine Rolle,
Ausser deine eigene


Erwarte nichts mehr von mir!

zoe

Samstag, Januar 21, 2012

Labyrinth des Leidens

''Bevor ich hierherkam, dachte ich lange Zeit, der Weg aus
dem Labyrinth besteht darin, so zu tun, als existierte es nicht.
Ich errichtete mir in einer Ecke des endlosen Irrgartens eine
kleine, eigenständige Welt und tat so, als hätte ich mich nicht
verirrt, sondern wäre hier daheim. Doch das führte zu einem
einsamen Leben, in dem mir nur die letzten Worte derer Gesell-
schaft leisteten, die bereits tot waren. Und so kam ich hierher,
auf der Suche nach dem großen Vielleicht - nach echten
Freunden und einem Leben, das größer war als dieses kleine,
das ich geführt hatte. Doch dann habe ich einen Fehler gemacht,
der Colonel hat einen Fehler gemacht, und Takumi hat einen
Fehler gemacht, und sie ist uns durch die Finger geglitten. Es
gibt nichts zu beschönigen: Sie hätte bessere Freunde verdient.
Nachdem sie einen Fehler gemacht hatte, vor all den Jahren,
als kleines Mädchen, gelähmt vor Angst, war sie in ihrem
eigenen Mysterium versunken. Und dasselbe könnte ich jetzt
tun, nur dass sie mir gezeigt hat, wo das hinführte. Und deshalb
glaube ich heute immer noch an das große Vielleicht. Ich kann
wieder daran glauben, obwohl ich sie verloren habe.
Denn ich werde sie vergessen, eines Tages. Alles, was geworden
ist, strebt auseinander. Ich werde sie vergessen, doch sie wird
mir verzeihen, genauso, wie ich ihr verzeihe, dass sie mich und
den Colonel und alle anderen vergessen hat, dass sie nur an sich
und ihre Mutter dachte, in jenen letzten Augenblicken, die sie  als
Mensch verbrachte. Ich weiß, sie vergibt mir, dass ich dumm und
feige war und dumm und feige gehandelt habe. Ich weiß, sie
vergibt mir. Und daher weiß ich es:
Zuerst dachte ich, sie wäre einfach nur tot, sonst nichts. Nichts
als Dunkelheit. Nichts als eine Leiche, die von den Würmer ge-
fressen wird. So habe ich sie mir lange vorgestellt, als das
Futter von etwas anderem. Das was sie war - ihre grünen Augen,
das halbe Lächeln, die weichen Kurven ihrer Beine-, würde bald
nicht mehr sein, nur noch die Knochen, die ich nie gesehn hatte.
Ich stellte mir den Prozess vor, wie sie zum Skelett wurde, ihre
Knochen versteinerten und zu Kohle wurden, die in Millionen von
Jahren von den Menschen der Zukunft abgebaut würden; jemand
würde sein Haus mit ihr heizen, und dann wäre sie Rauch, der
aus dem Schornstein quillt und in die Atmosphäre zieht. Manch-
mal denke ich immer noch so,, denke, vielleicht haben wir uns
das >Leben nach dem Tod<, nur ausgedacht um unseren Verlust-
schmerz zu lindern, um uns die Zeit im Labyrinth erträglich zu
machen. Vielleicht war sie nichts als Materie, und Materie wird
recycelt.
Aber ich glaube nicht, dass sie nur Marterie war. Auch der Rest
von uns muss recycelt werden. Ich glaube heute, dass wir mehr
als die Summe unserer Teile sind.
Würde man Alaskas genetischen Code und die Erfahrungen ihres
Lebens zusammenzählen und die Beziehungen, die sie zu Menschen
hatte, und die Maße und Form ihres Körpers addieren - man hätte
sie noch lange nicht. Es gehört noch etwas ganz anderes dazu.
Das ist der Teil von ihr, der größer ist, als die Summe ihrer mess-
baren Teile. Und auch dieser Teíl muss irgendwohin, denn er ist
unzerstörbar.
Obwohl ich nie gut in Naturwissenschaften war, habe ich mir eins
gemerkt, und zwar, dass Energie weder erzeugt noch vernichtet
werden kann. Das ist die Hoffnung, die ich Alaska so gerne gegeben
hätte, falls sie sich wirklich das Leben genommen hat. Ihre Mutter
zu vergessen, sie im Stich zu lassen, genau wie ihre Freunde und
sich selbst - das sind schlimme Dinge, doch nichts ist so schlimm,
dass sie daran verzweifeln musste.

Wir können die schlimmsten Dinge überstehen, denn wir sind unzer-
störbar, solange wir daran glauben. Erwachsene sagen mit diesem
spöttischen Lächeln:''Teenager halten sich für unbesiegbar''.
Sie wissen gar nicht, wie recht sie haben. Wir halten uns für un-
besiegbar, weil wir es sind. Wir können nicht unwiederbringlich ge-
brochen werden, und deshalb müssen wie nie verzweifeln. Wir
können nicht erzeugt und nicht vernichtet werden. Wie alle Energie
wandeln wir uns nur in Gestalt und Größe und Erscheinungsform.
Leider vergessen das sie Menschen, wenn sie älter werden. Sie be-
ginnen, sich vor der Niederlage und dem Scheitern zu fürchten.
Doch der Teil von uns, der größer ist als die Summe unserer Einzel-
teile, hat keinen Anfang und kein Ende, und darum kann er auch nicht
scheitern.
Deshalb weiß ich, dass sie mir vergibt, genauso wie ich ihr vergebe.
Thomas Edisosn letzte Worte waren:
''Es ist wunderschön hier drüben.'' Ich weiß nicht, wo sie ist, aber ich
glaube, sie ist irgendwo, und ich hoffe, dass es wunderschön dort ist.''

Eine wie Alaska - John Green